SOLI: Höheres Bemessungs-Hochwasser stellt Planungen auf den Kopf

Die Abgeordneten im SG-Ausschuss der Elbtalaue wurden von der Verwaltung in Kenntnis gesetzt, dass es Bestrebungen und Verhandlungen gibt, das so genannte Bemessungs-Hochwasser an der Elbe nochmals heraufzusetzen.

„Anvisiert sind offenbar 20 cm, die zwischen Ländern und Behörden verhandelt werden,“sagte SOLI-Sprecher Kurt Herzog. „Das stellt natürlich Planungen, aber auch vor allem fertige und halbfertige Maßnahmen regelrecht auf den Kopf.“

Zunächst sei einmal wichtig, dass diese Verhandlung unverzüglich offen gelegt werden. Vor allem die Gründe sind zu erläutern.

„Bezüglich der neuen Verträge mit Tschechien wurde die Öffentlichkeit auch vor vollendete Tatsachen gestellt. Ob diese Planungen für eine ganzjährige Schifffahrt auf der Elbe für die Anhebung eine Rolle spielen ist ungeklärt, auch ob andere Einschätzungen bezüglich des Ausmaßes der Klimakatastrophe zu einer Anhebung führen,“ kritisierte Herzog.

Planungen für den Hochwasserschutz in Neu Darchau müssen dem entsprechend angepasst werden, was zu weiteren Verzögerungen führen wird. Man werde von anderen und weiter gehenden Überflutungsszenarien ausgehen und breitere Deichprofile planen müssen, so Herzog. Vor diesem Hintergrund zeigen sich dann jüngst fertig gestellte Maßnahmen möglicherweise als überholt. So z.B. die Höhe der Kreisstraßenfahrbahn auf dem Deich zwischen Hitzacker und Wussegel, die ja extra eine Sicht auf die Elbe ermöglichen sollte. Oder auch die neuen Radwege zwischen Damnatz und der Dömitzer Brücke, die oben auf dem Deich verlaufen.

„Die Bevölkerung hat ein Recht darauf, dass ihr bei solchen veränderten Einschätzungen reiner Wein eingeschenkt wird und die Gründe transparent dargestellt werden. Aber auch dann kann man nur den Kopf schütteln.“